Rund um den 25. November, dem internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“, setzt die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES mit der Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ ein weithin sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen. Wie in den Vorjahren beteiligt sich die Stadt Rheinbach auch 2014 an dieser weltweiten Aktion. Bis zum 30. November wird die leuchtend blaue Aktionsfahne vor dem Rathaus und am Himmeroder Hof wehen.
Schwerpunktthema der Flaggenaktion in diesem Jahr ist „Frauenfeindliche Werbung“. Auf der Straße, beim Lesen, Fernsehen oder beim Surfen durchs Internet – Werbung begegnet uns täglich und ist allgegenwärtig. Über Reklame werden Botschaften transportiert, Lebensgefühle erzeugt und Idealbilder verbreitet. Werbung gibt gesellschaftliche Rollenbilder weiter und zeigt uns, wie Frauen und Männer angeblich zu sein haben. Besonders die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen wird gerne genutzt, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Sex sells“ werden so Autos und andere Produkte verkauft. Meistens besteht kein inhaltlicher Zusammenhang zwischen dem beworbenen Produkt und dem Frauenkörper.
Aber nicht nur die Reduzierung des weiblichen Körpers auf ein sexuelles Objekt ist diskriminierend, sondern auch die klischeehafte Darstellung von Frauen und Männern. Für Mädchen gibt es rosafarbenes Puppenspielzeug, Jungs dürfen wild und bunt die Welt erobern. Dies trägt dazu bei, dass Rollenbilder gefestigt und Vorurteile reproduziert werden. Die abwertende und einseitige Darstellung von Frauen in der Werbung ist eine Form von Gewalt gegen Frauen. Mit der diesjährigen Fahnenaktion soll die Öffentlichkeit für das Thema „Frauenfeindliche Werbung“ sensibilisiert und Geschlechterrollenklischees entgegengewirkt werden.
Begleitend zur Fahnenaktion hält die Gleichstellungsstelle der Stadt Rheinbach Informationsmaterialien am Infostand im Rathaus-Foyer, Schweigelstr. 23 bereit. Dort liegen auch Protest-Postkarten aus, mit denen betroffene Firmen aufgefordert werden können, ihre diskriminierende Werbung einzustellen.
Für den Protest per Mail bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros auf ihrer Internetseite eine digitale Postkarte an. Auch eine Übersicht über die zuständigen Beschwerdestellen für frauenfeindliche Darstellung in verschiedenen Medien wird dort bereit gehalten.